Der I. Bass
Aktivitäten und Besonderheiten des I. Bass von Rolf Werner
Zum 1. Bass gehören im Jubiläumsjahr 16 aktive Sänger, die über ein Durchschnittsalter von rund 62 Jahren verfügen. Es ist auch etwa das Durchschnittsalter des gesamten Chores des MGV „Concordia“. Der 1. Bass beheimatet in seinen Reihen mit 84 Jahren den ältesten und somit erfahrensten aktiven Sänger des Vereins, sowie den jüngsten Sänger mit 33 Jahren.
Insgesamt vereinigen die 13 Sänger des 1. Basses 400 Jahre Vereinszugehörigkeit auf sich, d.h. Liebe zum Chorgesang.
Es gehören dem 1. Bass folgende in alphabetischer Reihenfolge genannte Sänger an:
Paul Börgerding, Alwin Dinkgrefe, Bernhard Gäking, Andreas Harpenau, Karl-Heinz Harpenau, Bernard Haverkamp, Josef Kampers, Frank Lüpke-Narberhaus, Klaus Lüttmer-Strarmann, Peter Olberding, Alfons Robke, Hubert Schlarmann, Christian Schnieders, Josef Themann und Rolf Werner.
In den letzten beiden Jahrzehnten war der 1. Bass fast ausnahmslos die Stimme, die zu den Chorproben prozentual am zahlreichsten erschien und ebenfalls die Stimme, die die geringste Verspätungsquote aufwies. Ganz einfach ausgedrückt: Die Männer des 1. Basses gehen gern zum Singen und achten darauf, auch pünktlich zu sein.
Eindrücke eines Neumitgliedes (Peter Ostendorf):
Wie alles begann…
Es war im Mai 2014 während des Maiganges der 2. Kompanie Heideschützen des Schützenvereins Holdorf als mich Manfred Frilling ansprach, ob ich nicht Lust hätte in den Gesangsverein MGV Concordia Holdorf 1861 einzutreten. In lustiger Runde holte ich mir das Okay meiner Frau, klärte kurzerhand was mich wohl dort erwarten würde und als die Umstehenden mir beipflichteten, dass es ein geselliger Verein sei, organisierte Manfred schwupps einen Aufnahmebogen und schon war ich zumindest auf dem Papiere Mitglied MGV Concordia Holdorf 1861.
Jedoch stand vor meiner ersten offiziellen Sangesstunde das Vorsingen bei der Chorleiterin Bettina Echtermann an. Ich fühlte mich an Harry Potter erinnert, der als Zauberlehrling in eine Klasse eingestuft wurde, denn aufgrund meiner Stimmlage entschied Bettina welcher der vier Stimmen ich zuzuordnen sei: 1. Tenor; 2. Tenor; 1. Bass; 2. Bass.
Ich mühte mich redlich und wurde mit der Zuweisung zum 1. Bass belohnt.
Im Juni 2014 war es dann soweit: Die erste Gesangsstunde im Saale “Hotel zur Post“ stand bevor. Damit einher ging auch die Nervosität und noch einmal hatte ich das Gefühl besagten Zauberlehrlings: Wen werde ich dort treffen? Wer ist in meiner Stimme? Wie sind die Leute drauf? Kann ich wirklich singen?
Mit all diesen Fragen und einer Portion guten Mutes stellte ich mich der Herausforderung und wurde Mitglied im MGV Concordia von 1861.
Schnell wurde mir klar: All die Aufregungen und Sorgen waren unnötig!
Nach der Aushändigung der Insignien in Form von Sangesnadel und –krawatte durch den Vorsitzenden Johannes Hasenkamp wurde ich vom Stimmsprecher des 1. Basses Andreas Harpenau zum Tisch geleitet und herzlichst im Kreise der Sänger aufgenommen. Zwischen obligatorischem “Schluck und Bier“ kam ich gut in die illustre Gesellschaft des 1. Basses hinein und nach vier Sangesstunden beendete ich die Probezeit von sechs Wochen. Denn mir war bereits am ersten Abend klar: Dieser Verein ist genau mein Ding!
Klönen und Schnacken mit Gleichgesinnten bei gleichzeitigem Hineinwachsen in die Dorfgemeinschaft als Zugezogener. Was wollte ich mehr?
Die Monate vergingen und ein Highlight reihte sich an das Nächste:
Die Kaiserfahrt von Andreas Harpenau im August; Eröffnung der Gesangssaison 2015/2016 bei bestem Sommerwetter und noch besserem Grillen durch Günter Böckmann ebenfalls im August; das Jahrestreffen der Stimme im November mit obligatorischer Krawatte zum “Kohl- und-Pinkel-Essen“; die Weihnachtsfeier im Dezember mit dem letzten Singen des Jahres als Ausklang; der Sängerball im Januar; die Jahresversammlung des MGV Concordia von 1861 e.V. ebenfalls im Januar 2015; ein persönliches Highlight stellte die Wahl zum Kohlkönig 2015 im März dar; das tolle Sängerbundesfest 2015 im Rasta Dom Vechta – hier traf ich altbekannte, aber lange nicht mehr gesehene Menschen wieder: ehemalige Schulkameraden, Lehrer, Nachbarn etc.; dann das unvergessliche Seekonzert im August 2015 auf das wir ein Jahr lang hingearbeitet hatten und für das es jede Minute wert war die Freizeit zu investieren!; die Ausrichtung der eigenen Kohlfahrt im August: bei strahlendem Sonnenschein besuchten wir das Museumsdorf Cloppenburg, um es uns anschließend im heimischen Garten bei lecker Gegrilltem, kühlen Getränken und geselliger Stimmung gut gehen zu lassen.
All diese Erlebnisse zeigen mir, dass der Gesangsverein MGV Concordia von 1861 kein Altherrenverein ist, sondern ein Verein, der Traditionen lebt und aufrecht erhält; der auch bereit ist neue Wege zu gehen – siehe Seekonzert -, der nicht nur dem Bier und Schnaps frönt – wie manches Vorurteil vielleicht zu glauben vermag , sondern es versteht Gesang und Geselligkeit zu verbinden. Nicht zuletzt freut mich, dass die Frauen einen nicht Unwesentlichen Platz in diesem MÄNNERverein haben. Sie nehmen regelmäßig an den Festlichkeiten und Ausflügen unserer Stimme teil; halten den Männern beim wöchentlichen Übungssingen den Rücken frei und tragen so dazu bei, dass die Tradition des Chorsingens aufrechterhalten bleibt!
Abschließend bleibt für mich nur ein Wermutstropfen zu erwähnen: Wäre ich man früher in diesen lebenslustigen Verein eingetreten…